Über Geld spricht man nicht! Auch wenn wir nicht darüber sprechen, Gedanken machen wir uns dazu reichlich! ;) Was kostet eine Hochzeitssängerin? Wie sind die Preise für Gesang zur Trauung oder zum Empfang? Worauf soll man achten? Wieviel ist zu viel? Und – sehr spannende Frage – ist eine geringe Gage ein Zeichen für schlechte Leistung?
Ich finde, es ist zum Teil gar nicht so einfach, das festzulegen. Nach außen sieht es oft so aus, als würde man „nur 3-4 Lieder singen“ und dafür eine Menge Geld abkassieren. Aber was steht alles dahinter? Als allererstes – Zeit! Viel Zeit! Und Geld. Zeit in Form von Proben, Vorbereitung, Vorbesprechung, dann Anfahrt, Aufbau, Performance, Abbau, Rückfahrt.. Geld in Form von in erster Linie für teures Equipment und Transportkosten. Dazu kommen Investitionen in Werbung, Social Media, Website, evtl. Coaching… Die Liste ist lang.
Wenn Ihr mich fragt, so gibt es beim Eventgesang oder speziell Hochzeitsgesang keine objektiven Parameter, die Alle für sich anwenden könnten und die für eine „geregelte“, allgemeingültige Preisgestaltung sorgen würden. Wie dies beispielsweise in anderen Branchen möglich ist mit Honorarordnungen.
Ich stelle fest, dass bei der Preisgestaltung aktuell die Eigeneinschätzung die wichtigste Rolle spielt, gepaart mit dem Blick auf die Konkurrenz: Es soll in den meisten Fällen im Vergleich weder zu viel, noch zu wenig sein. Natürlich gibt es Sänger:innen, die mit einer besonders hohen Gage sich damit im Luxus-Segment positionieren möchten. Und wenn es genug Menschen gibt, die bereit sind einen hohen Preis zu zahlen – warum denn nicht? Geschmack und Selbstvermarktungskünste sind da King.
Ok, ihr fragt euch aber bestimmt: „Was sind denn nun die eigentlichen Preise?“. Hier kann man mit der besten Antwort aller Zeiten ankommen: „Je nachdem“.
Für Gesang zur Trauung zum Halbplayback (wenn Live gesungen wird und die Musik von der Anlage abgespielt wird) nehmen die meisten Hochzeitssänger:innen einen Betrag zwischen 250-450 Eur. Natürlich gibt es, wie gesagt, Ausreißer in jede Richtung.
Kommt Live Musik dazu, sei es in Eigenbegleitung oder in Begleitung anderer Musiker:innen, steigert sich der Preis entsprechend. Hier möchte ich mich nicht mal auf eine Spannweite festlegen, es ist wirklich breit gefächert. Fest steht, dass es in den allermeisten Fällen den Gesang zum Halbplayback preislich überholt.
Fazit:
Wie bei jeder anderen Dienstleitung oder einem Produkt, was man kauft, ist der Preis selten der Hauptfaktor für die Entscheidung. Natürlich kann man auch für sich festlegen, dass man immer nur das Günstigste kauft, aber die allermeisten von uns entscheiden sich aus anderen Gründen für den Kauf. Denkt zum Beispiel an eure Zahnbürste: Ist es die günstigste auf dem Markt? Oder habt ihr die gekauft, weil ihr die einfach gut findet und es euch das Gefühl gibt, für die Gesundheit eurer Zähne gut zu sorgen? Weil es angenehm ist, die zu benutzen?
Ähnlich wie bei der Angabe „Professionell“ oder „Hobby“ (seht den ersten Post) spielt bei der Preisgestaltung die Selbsteinschätzung die Hauptrolle. Es kann auch ein Instrument zur Positionierung auf dem Markt sein (Luxus vs. „Mass Market“ Segment).
Die Preisangabe ist also wieder ein Qualitätssiegel oder andersrum Zeichen einer schlechten Leistung.
Vertraut bei der Wahl eurem Bauchgefühl und steigert somit die Wahrscheinlichkeit, dass ihr mit der Wahl am Ende zufrieden seid! Koste es was es wolle ;)
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